Die Namensgebung von Pflanzen kann für Verwirrung sorgen - gerade, wenn es sich um deutsche Bezeichnungen handelt.
Ein typisches Beispiel für diese Verwirrung, besonders unter Laien, ist die Unterscheidung zwischen Lenzrosen und Christrosen.
Christrose - Helleborus niger, Blütezeit im Winter
Beide Arten gehören derselben Familie an - den Nießwurzen, Helleborus.Die zur Hahnenfußfamilie gehörende Gattung besteht aus mehreren Arten - je nach Lesart zwischen 15 und 25, welche in den gemäßigten Zonen zwischen Europa und China vorkommen.
Lenzrose mit gepunkteten Blüten.
Gerade bei den Lenzrosen sind in den letzten Jahren zahlreiche neue Sorten entstanden. Gefüllte, Halbgefüllte oder gerüschte Blüten gibt es ebenso wie gepunktete, leicht geflammte oder einfach gefärbte. von dem üblichen Rot über dunkles, fast schwarzes Violet bis hin zu Grünlichen Tönen, Gelb oder fast reinem Weiß ist vieles dabei - lediglich reines Blau und leuchtendes Gelb sind noch nicht zu finden.
Grünliche Helleborus orientalis Hybride
Aber wo liegt nun der Unterschied zwischen Lenz- und Christrosen?
Christrosen - auch schwarze Nießwurz genannt, blühen im Winterhalbjahr. Je nach Witterung öffnen sich die ersten Blüten schon Anfang November. Die Blütezeit reicht bis in den Vorfrühling. Auch bei den Christrosen wurden zahlreiche Sorten gezüchtet. Anders als bei den Lenzrosen dominiert hier allerdings die weiße Farbe. Es gibt unterschiedlich große und auch gefüllte Blüten.
Die Christrose ist im ganzen kleiner als die Lenzrose - im übrigen ist sie sehr Divenhaft. Wenn ihr ein Standort nicht gefällt, gibt es nicht nur keine Blüte - es kann sein, daß die ganze Pflanze verschwindet. Früher wurde aus der giftigen Wurzel übrigens Nießpulver hergestellt. Zusammen mit dem schwarzen Wurzelstock entstand der in manchen Landesteilen gebräuchliche Name schwarze Nießwurz.
Christrose - Helleborus niger
Die Lenzrosen sind in allem größer gewachsen. Außerdem sind die Pflanzen wesentlich robuster. Ansprüche an den Gartenboden haben sie kaum - lediglich ein im Sommer vor heißer Sonne geschützter, halbschattiger Standort wird gewünscht. Dann werden die Pflanzen von Jahr zu Jahr größer
Die üppigen, in die Breite wachsenden Lenzrosen sind gut von den zierlicheren Christrosen zu unterscheiden.
Im Frühling ist anzuraten, die alten Blätter zu entfernen.
So läßt sich die Blattfleckenkrankheit gut eindämmen. Das alte Laub sollte zur Sicherheit über den Restmüll entsorgt werden.
Halbgefüllte Lenzrosensorte
Halbgefüllte, rote Lenzrose
Lenzrosen Mischung
Neben den beiden Arten gibt es auch einige botanische, züchterisch unbearbeitete Arten. Diese sind ebenfalls für den Anbau im Garten zu empfehlen. Zum Teil sehr pflegeleicht, werden sie von Jahr zu Jahr schöer und bereichern im zeitigen Frühjahr das Staudenbeet.
Helleborus virides, die grüne Nießwurz
Helleborus foetius - die stinkende Nießwurz
Egal ob botanische Schönheiten oder ein paar der zahlreichen Züchtungen - Helleborus sollten in keinem Garten fehlen.
Mit ihnen beginnt der Blütenreigen noch lange vor den Schneeglöckchen und setzt sich bis in den Spätfrühling fort. Gerade auf Pflanzenbörsen lassen sich hier wahre Kostbarkeiten finden.
In diesem Sinne - frohes Blühen! Euer Markus
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